Periphere arterielle Verschlusskrankheit

Kaum eine andere Erkrankung prägt die gefäßmedizinische Praxis, wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK). Neben der koronaren Herzkrankheit (KHK) ist sie die wohl bedeutendste Manifestation der Arteriosklerose und damit eine der wichtigsten Krankheits- und Todesursachen in westlichen Industrienationen. Im Unterschied zu weiteren arteriosklerotischen Erkrankungen, wie dem abdominellen Aortenaneurysma oder der extrakraniellen Karotisstenose, nimmt die Prävalenz der PAVK dabei seit Jahren kontinuierlich zu. Im IDOMENEO-Projekt konnte allerdings nachgewiesen werden, dass die Inzidenz (Neuerkrankungen pro Jahr) der PAVK langsam aber kontinuierlich abnimmt.

  • Häufige Erkrankung – mehr als 230 Millionen Betroffene weltweit, mehr als 40 Millionen Betroffene innerhalb der Europäischen Union!

  • Prävalenz – etwa 20% ab 65 Jahren in haus- oder fachärztlicher Behandlung

  • Leitlinien – Viele Fragen lassen sich nicht evidenzbasiert beantworten

  • Versicherte – Mehr als 1 Million gesetzlich Versicherte in Deutschland sind betroffen

  • Kosten – Die stationäre Behandlung von PAVK-Versicherten kostet pro Jahr etwa 7 Mrd. Euro

Stadien und Behandlung

Neben asymptomatischen Zufallsbefunden erfolgt die Einteilung anhand der klinischen Beschwerden in die sogenannte Claudicatio intermittens (auch: Intermittent Claudication, IC) und die kritische Extremitätenischämie (auch: Critical Limb Ischemia, CLI). Letztere äußert sich entweder durch Ruheschmerzen oder Gewebsverlust und stellt aufgrund des drohenden Gewebeverlustes und des signifikant schlechteren Behandlungsergebnisses eine besondere Herausforderung für die interdisziplinäre Gefäßmedizin dar. Evidenzbasiert zu empfehlen ist die invasive Behandlung der CLI primär mittels endovaskulärer Verfahren (z.B. ballon- oder stentgestützte Angioplastie). Bei langstreckigen oder komplexen Verschlüssen stellen auch offen-chirurgische Verfahren (z.B. Bypassverfahren, Ausschälplastik) eine adäquate Alternative dar. Obwohl im Stadium der IC dagegen ein konservatives Therapieregime (Gehtraining und Optimierung der Risikofaktoren) als mindestens gleichwertig zu den invasiven Verfahren anzusehen ist, deuten aktuelle Registererhebungen darauf hin, dass etwa 50% der invasiven Prozeduren bereits in diesem elektiven Stadium durchgeführt werden. Dies wäre mit den Leitlinienempfehlungen zu vereinbaren, wenn trotz konservativen Maßnahmen etwa die Lebensqualität durch die Erkrankung deutlich eingeschränkt ist.

Das IDOMENEO-Konsortium

Das interdisziplinäre und fakultätsübergreifende IDOMENEO-Konsortium unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf setzt sich aus Vertretern der Gefäßmedizin (PD Dr. Christian-Alexander Behrendt, Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin), der medizinischen Psychologie (Prof. Dr. Dr. M. Härter, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie), der Methodik (PD Dr. L. Kriston, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie), der Universität Hamburg (Prof. H. Federrath, Fachbereich Informatik) und der BARMER (Dr. U. Marschall, BARMER) zusammen. Die Forschungsgruppe GermanVasc (www.germanvasc) koordiniert das Projekt und leitet die wissenschaftlichen Auswertungen.

Das RABATT-Konsortium

Ab April 2019 erfolgt eine konsequente Weiterverwendung der Infrastruktur und der Erkenntnisse der IDOMENEO-Studie durch die RABATT-Studie (Konsortialführung und wissenschaftliche Projektleitung: PD Dr. C.-A. Behrendt, Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin). Neben Professor Hannes Federrath aus dem Fachbereich Informatik setzt sich das RABATT-Konsortium auch aus Experten der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Hamburg (Prof. Tilman Repgen, Prof. Hans-Heinrich Trute) zusammen.

Christian-A. Behrendt
Christian-A. BehrendtKonsortialführung
Leiter der AG GermanVasc für kardiovaskuläre Versorgungsforschung, Chairman VASCUNET der European Society for Vascular Surgery (ESVS), Vorsitzender Medical Device Epidemiology Network (MDEpiNet) Deutschland e.V.
Martin Härter
Martin HärterPatientenberichtete Outcomes
Institutsdirektor, Sprecher des Center for Health Care Research (CHCR) am UKE, wissenschaftlicher Leiter Ärztliches Zentrum für Qualität (ÄZQ)
Hannes Federrath
Hannes FederrathUniversität Hamburg
Leiter des Arbeitsbereiches „Sicherheit in verteilten Systemen (SVS)“ im Fachbereich Informatik der UHH, Präsident der Fachgesellschaft für Informatik (GI e.V.)
Ursula Marschall
Ursula MarschallBARMER
BARMER, Abteilungsleitung Medizin und Versorgungsforschung
Levente KristonMethodik
Leiter der AG Forschungsmethodik und Statistische Datenanalyse im Institut für Medizinische Psychologie (UKE)

Das RABATT-Konsortium

Ab April 2019 erfolgt eine konsequente Weiterverwendung der Infrastruktur und der Erkenntnisse der IDOMENEO-Studie durch die RABATT-Studie (Konsortialführung und wissenschaftliche Projektleitung: PD Dr. C.-A. Behrendt, Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin). Neben Professor Hannes Federrath aus dem Fachbereich Informatik setzt sich das RABATT-Konsortium auch aus Experten der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Hamburg (Prof. Tilman Repgen, Prof. Hans-Heinrich Trute) zusammen.

Christian-A. BehrendtKonsortialführung
Leiter der AG GermanVasc für kardiovaskuläre Versorgungsforschung, Chairman VASCUNET der European Society for Vascular Surgery (ESVS), Vorsitzender MDEpiNet Deutschland e.V.
Tilman RepgenRechtswissenschaften
Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg, Direktor der Zentralbibliothek Recht
Hans-Heinrich TruteRechtswissenschaften
Professor für Öffentliches Recht, Medien- und Telekommunikationsrecht
Hannes FederrathUniversität Hamburg
Leiter des Arbeitsbereiches „Sicherheit in verteilten Systemen (SVS)“ im Fachbereich Informatik der UHH, Präsident der Fachgesellschaft für Informatik (GI e.V.)
Thea Kreutzburg (geb. Schwaneberg)Methodik
Methodik und Analysen, Arbeitsgruppe GermanVasc

Der wissenschaftliche Beirat

In den wissenschaftlichen Beirat wurden Vertreter der interdisziplinären Gefäßmedizin, der öffentlichen Qualitätssicherung, des Landesdatenschutzes, der Biometrie und Methodik und der Patienten geladen.

Christof VeitDr. med.
Institutsleiter des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG)

Zum IQTIG

Dagmar HartgeJuristin
Die Landesbeauftragte für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht Brandenburg

Zum LDA Brandenburg

Karl WegscheiderProf. Dr. rer. pol.
Arbeitsgruppen- und Projektleiter im Zentrum für Experimentelle Medizin | Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Zum Wissenschaftlerprofil

Thomas Schmitz-RixenProf. Dr. med.
Direktor der Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie des Universitäts Klinikum Frankfurt. Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG e.V.).

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Thomas ZellerProf. Dr. med.
Abteilungschefarzt der angiologischen Abteilung im Universitäts Herzzentrum Freiburg Standort Bad Krozingen, Mehr als 20 Jahre Erfahrung im Fachgebiet. Editorial Board Mitglied verschiedener Fachjournals (u.a. VASA, EUROIntervention, Vascular Medicine).

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Manfred PfeifferDipl.-Betriebswirt
Bundesgeschäftsführer & Gesundheitspolitischer Sprecher der Bundesgeschäftsstelle
AVK-SELBSTHILFEGRUPPEN Bundesverband & Rehasportverein e.V. Selbsthilfegruppen gegen arterielle & venöse Krankheiten & Diabetes Mitglied & Sektion Deutsche Gefäßliga e.V.

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