Periphere arterielle Verschlusskrankheit
Kaum eine andere Erkrankung prägt die gefäßmedizinische Praxis, wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK). Neben der koronaren Herzkrankheit (KHK) ist sie die wohl bedeutendste Manifestation der Arteriosklerose und damit eine der wichtigsten Krankheits- und Todesursachen in westlichen Industrienationen. Im Unterschied zu weiteren arteriosklerotischen Erkrankungen, wie dem abdominellen Aortenaneurysma oder der extrakraniellen Karotisstenose, nimmt die Prävalenz der PAVK dabei seit Jahren kontinuierlich zu. Im IDOMENEO-Projekt konnte allerdings nachgewiesen werden, dass die Inzidenz (Neuerkrankungen pro Jahr) der PAVK langsam aber kontinuierlich abnimmt.
Stadien und Behandlung
Neben asymptomatischen Zufallsbefunden erfolgt die Einteilung anhand der klinischen Beschwerden in die sogenannte Claudicatio intermittens (auch: Intermittent Claudication, IC) und die kritische Extremitätenischämie (auch: Critical Limb Ischemia, CLI). Letztere äußert sich entweder durch Ruheschmerzen oder Gewebsverlust und stellt aufgrund des drohenden Gewebeverlustes und des signifikant schlechteren Behandlungsergebnisses eine besondere Herausforderung für die interdisziplinäre Gefäßmedizin dar. Evidenzbasiert zu empfehlen ist die invasive Behandlung der CLI primär mittels endovaskulärer Verfahren (z.B. ballon- oder stentgestützte Angioplastie). Bei langstreckigen oder komplexen Verschlüssen stellen auch offen-chirurgische Verfahren (z.B. Bypassverfahren, Ausschälplastik) eine adäquate Alternative dar. Obwohl im Stadium der IC dagegen ein konservatives Therapieregime (Gehtraining und Optimierung der Risikofaktoren) als mindestens gleichwertig zu den invasiven Verfahren anzusehen ist, deuten aktuelle Registererhebungen darauf hin, dass etwa 50% der invasiven Prozeduren bereits in diesem elektiven Stadium durchgeführt werden. Dies wäre mit den Leitlinienempfehlungen zu vereinbaren, wenn trotz konservativen Maßnahmen etwa die Lebensqualität durch die Erkrankung deutlich eingeschränkt ist.
Das IDOMENEO-Konsortium
Das interdisziplinäre und fakultätsübergreifende IDOMENEO-Konsortium unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf setzt sich aus Vertretern der Gefäßmedizin (PD Dr. Christian-Alexander Behrendt, Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin), der medizinischen Psychologie (Prof. Dr. Dr. M. Härter, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie), der Methodik (PD Dr. L. Kriston, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie), der Universität Hamburg (Prof. H. Federrath, Fachbereich Informatik) und der BARMER (Dr. U. Marschall, BARMER) zusammen. Die Forschungsgruppe GermanVasc (www.germanvasc) koordiniert das Projekt und leitet die wissenschaftlichen Auswertungen.
Das RABATT-Konsortium
Ab April 2019 erfolgt eine konsequente Weiterverwendung der Infrastruktur und der Erkenntnisse der IDOMENEO-Studie durch die RABATT-Studie (Konsortialführung und wissenschaftliche Projektleitung: PD Dr. C.-A. Behrendt, Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin). Neben Professor Hannes Federrath aus dem Fachbereich Informatik setzt sich das RABATT-Konsortium auch aus Experten der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Hamburg (Prof. Tilman Repgen, Prof. Hans-Heinrich Trute) zusammen.
Das RABATT-Konsortium
Ab April 2019 erfolgt eine konsequente Weiterverwendung der Infrastruktur und der Erkenntnisse der IDOMENEO-Studie durch die RABATT-Studie (Konsortialführung und wissenschaftliche Projektleitung: PD Dr. C.-A. Behrendt, Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin). Neben Professor Hannes Federrath aus dem Fachbereich Informatik setzt sich das RABATT-Konsortium auch aus Experten der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Hamburg (Prof. Tilman Repgen, Prof. Hans-Heinrich Trute) zusammen.
Der wissenschaftliche Beirat
In den wissenschaftlichen Beirat wurden Vertreter der interdisziplinären Gefäßmedizin, der öffentlichen Qualitätssicherung, des Landesdatenschutzes, der Biometrie und Methodik und der Patienten geladen.