In Routinedaten (auch: administrative Daten, Sekundärdaten, Krankenkassendaten) sind verschiedene Informationen enthalten. Da sie nicht primär zu Forschungszwecken sondern zu Abrechnungszwecken oder administrativen Zwecken erhoben werden, werden sie auch als Sekundärdaten bezeichnet. Bei den Krankenkassen liegen verschiedene Datensätze vor (z.B. zu stationären Behandlungen, Arzneimittel-Verordnungen, Arbeitsunfähigkeiten etc.). Wesentliche Parameter bzw. Variablen der Routinedatensätze (z.B. stationäre Krankenhausleistungen) sind die WHO-Diagnosekodierungen (sog. WHO-ICD-Kodierungen, „International Classification of Diseases“) sowie OPS-Prozedurenkodierungen (Operationen- und Prozedurenschlüssel zur amtlichen Klassifikation im stationären Bereich oder bei ambulanten Operationen). Weitere Variablen umfassen das Geburtsjahr der Patientinnen und Patienten, Angaben zur Versicherungslaufzeit, Austritts- und Entlassungsgründe (z.B. Sterbefälle), Angaben zum Krankenhaus und Behandler sowie Angaben zum Aufnahme- und Entlassungszeitpunkt.
Eine Übersicht über die Vor- und Nachteile von Routinedaten in der gefäßmedizinischen Versorgungsforschung und Qualitätsentwicklung haben wir in zwei Arbeiten veröffentlicht:
Behrendt CA, Debus ES, Mani K, Sedrakyan A. The Strengths and Limitations of Claims-based Research in Countries with Fee-for-Service Reimbursement. Eur J Vasc Endovasc Surg. 2018;In Press.
Behrendt CA, Heidemann F, Rieß HC, Stoberock K, Debus ES. Registry and health insurance claims data in vascular research and quality improvement. VASA. 2017. 46(1): 11-15.